Mittwoch, 6. Februar 2013

[Rezension] Cynthia J. Omololu - Für immer die Seele

Was haben Nelson Mandela, Al Gore und Opra Winfrey gemeinsam? Laut Cynthia J. Omololu vor allem eins: Sie sind alle Akhet. Was das ist? Menschen, die schon mehrmals wiedergeboren wurden und - das ist das Besondere - sich an ihre früheren Leben erinnern können. Sie haben das Wissen mehrerer Jahrhunderte in sich und können es anwenden. Viele von ihnen, wie die oben genannten, um Gutes zu bewirken. Sie sind Mitglieder der so genannten Sekhem, einer Organisation, die sich um das Wohl der Menschheit kümmert. Aber natürlich gibt es auch eine dunkle Seite. So zum Beispiel die Rächer, deren einziges Ziel es ist, ein Unrecht, das ihnen in einem früheren Leben widerfahren ist, zu sühnen.

Nicole, genannt Cole, weiß nicht, dass sie auch ein Akhet ist. Für sie sind die "Visionen", die sie an manchen Orten hat, eher ein Zeichen dafür, dass sie den Verstand verliert. Wieso hat sie am Tower von London eine Vision ihrer eigenen Hinrichtung? Woher kommen diese plötzlichen Bilder seit sie in England ist? Völlig von dieser kurzen Szene aus der Bahn geworfen, trifft sie auf den jungen Griffon. Er scheint sie zu verstehen und auch, warum sie das Gefühl hat, schon einmal an diesem Ort gewesen zu sein, auch wenn sie das erste Mal in London ist. Geht es ihm etwa genauso?

Wie es der Zufall (auch wenn Griffon nicht an so etwas glaubt) will, wohnen sie beide in San Franciso und begegnen sich natürlich wieder. Und hier wird es plötzlich noch viel seltsamer, als in England. Auch hier hat Cole ihre "Visionen", diesmal aus einer späteren Zeit, in der sie als junges italienisches Mädchen Cello spielt. Das scheint ihr nicht so abgwegig, immerhin beherrscht sie das Instrument tatsächlich, wird sogar als Wunderkind bezeichnet. Beinahe wirkt es so, als würde sie auf ein früheres Leben zurückblicken können und ihr Talent daraus schöpfen. Aber das kann doch nicht sein?

Griffon klärt sie auf: Sie war in einem früheren Leben tatsächlich Cellistin. Und auch eine Lady, die hingerichtet wurde. Sie war schon vieles, kann sich allerdings erst jetzt an Details erinnern. Sie ist Akhet, genau wie er. Im Gegensatz zu ihr erinnert er sich allerdings schon seit Längerem an frühere Leben. Sein jetziges, in dem er 17 ist, kann also auf die Erfahrung einiger Jahrhunderte und mehrere Menschenleben zurückgreifen. Der Gedanke daran gruselt Cole, fasziniert sie aber auch irgendwie.
Doch nicht nur Griffon und Cole sind Akhet. Auch Veronique, eine von Coles Celloschülerinnen, ist eine. Doch in ihr erkennt Griffon eine Rächerin - und sie hat es auf Cole abgesehen!


Der Vorteil als Akhet ist, dass man sich an alles erinnert. Der Nachteil ist, dass man nichts vergisst.

Eigentlich dachte ich ja, ich hätte jetzt wieder einmal genug von Fantasy-Büchern. Doch "Für immer die Seele" hat mich begeistert. Weil die Geschichte um Cole und Griffon faszinierend ist. Nach all den 17-jährigen Vampiren ist ein 17-Jähriger Wiedergeborener vielleicht nicht extrem neu, aber trotz all der Leben und Erfahrung hat keiner der Akhet besondere Fähigkeiten - vom Wissen einmal abgesehen. Das macht die Geschichte zu etwas ganz Besonderem.

Cole ist eine Hauptperson, die man sofort ins Herz schließt. Ihre Mädchenprobleme, den Alltag, die Musik, aber auch alles andere, kann man wunderbar nachvollziehen. Ihre Zweifel und Ängste, ihre zarten Gefühle für Griffon... und schließlich die Erkenntnis, dass alles, was er erzählt wahr ist. Zumindest, was ihre Vergangenheit angeht. Denn was seine eigene angeht, so hat er sie belogen... denn sie kannten sich in einem früheren Leben. Und das ging für Cole nicht gut aus.


"Für immer die Seele" ist der Auftakt einer Trilogie. Und das ist auch gut so, denn um über die Akhet zu erzählen, reicht ein Buch sicher nicht aus!

Cynthia J. Omololu: Für immer die Seele - Dressler - €17.95

Offizieller Buchtrailer:
 

2 Kommentare:

  1. Jetzt bin ich gespannt darauf, denn es ist das nächste, was ich lesen werde :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Bin gespannt, wie es dir gefallen wird! Anscheinend scheiden sich die Geister ja ein wenig...

      Löschen