Autoren: Jay Asher & Carolyn Mackler
Titel: Wir beide, irgendwann
Original: The Future of Us
Verlag: cbt
Preis: €17.99
Das mag jetzt armselig klingen, aber es stimmt doch irgendwie, oder? Was hat man eigentlich im Internet gemacht, bevor es Facebook gab? Auf jeden Fall hat man dort weniger Zeit verbracht, oder?
Erinnert ihr euch noch, wie man auf Parties Handynummern und nicht Facebooknamen ausgetauscht hat? Macht das heute eigentlich noch jemand? Natürlich ist es praktisch, weil man seine neue Bekanntschaft gleich mal auf Herz und Nieren prüfen kann und unverfänglich Kontakt aufnehmen, indem man einfach mal ein Like setzt oder so. Aber irgendwie nimmt das der ganzen Sache doch den Reiz, oder? Sich überwinden und anrufen oder eine SMS schicken? Fällt schlicht weg. Und so macht Facebook das Dating schon wieder unpersönlicher.
1996 gab es noch kein Facebook. Da gab es gerade einmal Internet. Und da war eine Email schon etwas ganz Besonderes. Sich einzuwählen dauerte ewig, alles andere auch. Online zu sehen war ein Privileg, etwas Besonderes. Auch für Emma ist das Internet etwas vollkommen Neues und Aufregendes. Aber nicht nur, weil sie Emails schreiben kann. Sie entdeckt eine komische Seite namens "Facebook", die es eigentlich noch nicht geben dürfte. Denn bekanntlich gibt es unser aller Lieblingsseite erst seit 2004. Aber noch erstaunlicher ist, dass Emma das Profil einer Frau entdeckt, die ihren Namen hat - und im Jahr 2011 lebt. Es ist ihr zukünftiges Ich. Und sie ist unglücklich. Ihre Ehe steht vor dem Aus, sie ist arbeitslos. Wie konnte es nur so weit kommen?
Der Einzige, dem sich sich anvertraut ist ihr Nachbar und Freund Josh. Und der ist von seiner Zukunft begeistert, denn er ist mit einem der hübschesten Mädchen der Schule verheiratet. Ob er sie mal ansprechen sollte, um das Ganze zu beschleunigen?
Auch Emma sieht ihre Chance, das Leben zu ihren Gunsten zu verändern und zu verbessern, denn schon bald stellt sie fest, dass alles, was sie tut sich auf ihre Zukunft auswirkt. Selbst die kleinsten Details sorgen dafür, dass sie plötzlich mit einem anderen Mann verheiratet ist. Sie beginnt, Schicksal zu spielen, damit endlich alles so wird, wie sie sich das vorstellt.
Eigentlich ist es ein Wunder, dass zuvor noch kein Buch geschrieben wurde, dass sich so intensiv mit Facebook befasst, wie "Wir beide, irgendwann". Und ich bin froh, dass sich Jay Asher dieser Thematik angenommen hat. Nach "Tote Mädchen lügen nicht" hat er sich zu einem meiner liebsten Autoren im Jugendbuch entwickelt. Und auch hier beweist sich wieder sein Sinn für hervorragende Geschichten, die aus einer einfachen Idee etwas Besonderes macht. Und zum Nachdenken anregt. Können wirklich kleine Details das ganze zukünftige Leben beeinflussen? Was würden wir tun, wenn wir diese Auswirkungen überprüfen könnten? Den Dingen ihren Lauf lassen oder, wie Emma, versuchen, alles zu ändern?
Naheliegend bei einem Buch über Facebook ist natürlich, eben diese Website zu Werbe- und Promozwecken zu benutzen. Und das funktioniert hier sehr gut. The Future Of Us macht Spaß und Lust auf mehr, es werden Zitate und passende Bilder gepostet. Ebenfalls gefunden habe ich das Profil von Emma. Lohnt sich mit Sicherheit, das im Auge zu behalten, ob hier wirklich nach Buch verfahren wird und die passenden Fotos und Statusupdates kommen werden!
Neugierig geworden? Hier ist noch der Buchtrailer. Sehr schön gemacht und die beiden passen sogar wirklich gut zur Vorstellung, die ich während des Lesens hatte!
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