Samstag, 19. November 2011

If I can't talk to you, then what is the point of you? Of us?

Normalerweise lese ich immer die Romanvorlagen von Buchverfilmungen, bevor ich ins Kino gehe oder mir eine DVD kaufe. Denn ich will die Vergleichsmöglichkeit haben und bin außerdem der Meinung, dass man einen Film besser versteht, wenn man seinen Ursprung kennt. Bücher sind ja doch ausführlicher, leichter nachvollziehbar, man kann manches mehrmals lesen, wenn man es nicht verstanden hat. Macht also Sinn.
Zwei an einem Tag von David Nicholls wollte ich schon lange lesen, v.a. seit die Verfilmung mit Ann Hathaway angekündigt war. Klang absolut machbar. War es aber nicht, was an meiner mangelnden derzeitigen Lesemotivation liegen kann.
Den Film wollte ich aber dennoch sehen, also bin ich heute völlig unbedarft ins Kino marschiert. Und irgendwie war es in diesem speziellen Fall besser, gar nichts zu wissen. Denn so schaffte es der Film, mich emotional zu überrumpeln. Aber wirklich. Die Emotionspalette rauf und runter, bis am Ende den Tränen nahe in meinem Kinosessel hing und mir verstohlen über die Augen fuhr. So etwas ist mir wirklich schon lange nicht mehr passiert. Das letzte Mal bei Das Haus am See, glaube ich. Sonst bin ich bei Filmen meistens relativ gefestigt bis abgebrüht. Auch auf dem Nachhauseweg war ich seltsam deprimiert. Es ist kein bitterer Nachgeschmack, den der Film hinterlässt, aber man fühlt sich erst einmal seltsam leer und abgrundtief traurig.
Ob ich das Buch nun auch lesen will, weiß ich noch nicht. Es reizt mich schon sehr, aber wenn es mich auch so am Boden zerstört zurücklässt, dann muss ich mir das noch einmal überlegen.
Aber: Meine Begeisterung für Anne Hathaway wächst weiter. Keine sieht mit einer riesigen runden Brille besser aus bzw. so, als würde das Ding immer auf ihrer Nase sitzen. Ich mag die Facetten, die sie zeigen kann, das Spektrum der Gesichtsausdrücke. Jim Sturgess ist der perfekte Gegenpart, der den arroganten Mittzwanziger genauso überzeugend spielt, wie den frühzeitig gealterten Vierzigjährigen. Und man merkt, dass die Harmonie hier stimmte. Wahrscheinlich war es genau diese Tatsache, die mich besonders wehmütig werden ließ, als das Anti-Happy-End mit einem Paukenschlag kam...

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