Montag, 3. Oktober 2011

Good children's literature appeals not only to the child in the adult, but to the adult in the child


In den letzten Wochen habe ich einen besonders schlauen Trick entwickelt, um zu schlafen wie ein Baby. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Wenn einem zu viel im Kopf herumschwirrt, funktioniert das Schlafen selten so, wie es soll. Am Besten geht man also erst dann in's Bett, wenn man wirklich müde ist. Und die beste Methode, um schön müde zu werden, ist immer noch zu lesen. Und damit man sich nicht noch zusätzlich aufregt, kommen Kinderbücher da gerade recht.
Ich habe also die Klassiker ausgegraben und schon nach kurzer Zeit festgestellt, dass der Trick wirklich wunderbar funktioniert.

Arbeitet man im Bereich Kinder- und Jugendbuch kommt man um die wilden Hühner nicht herum. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich sie bis vor Kurzem noch nicht gelesen hatte. Was aber eignet sich besser, um abends einfach etwas Schönes und Harmloses zu lesen, als Cornelia Funkes berühmte Mädelsbande? Natürlich bin ich absolut nicht die Zielgruppe, aber das Lesen machte Spaß und man konnte schön abschalten. Und das war ja auch der Sinn der Sache, nicht mehr und nicht weniger. Außerdem sollte man gewisse Klassiker einfach gelesen haben. Ob nun im Erwachsenenbereich oder bei der Literatur für Jüngere. Vollkommen egal.

Viele meiner Lieblingsbücher von vor 10 bis 15 Jahren gibt es inzwischen leider schon gar nicht mehr, was ich schade finde. Aber bei der Flut an Neuheiten jede Saison (und somit mindestens zweimal im Jahr), ist es verständlich, dass bei vielen Titeln nach einiger Zeit die Produktion eingestellt wird.
Besonders schade finde ich, dass Feuer und Schierling auch ein Opfer der Neuheiten wurde und schon lange nicht mehr neu zu haben ist. Wenn, dann bekommt man es noch vereinzelt gebraucht. Gut, dass mein Exemplar noch sehr gut erhalten ist, obwohl ich dieses Buch von all meinen Büchern mit Sicherheit am öftesten gelesen habe. Und ich werde es auch bald wieder lesen, denn das letzte Mal ist bestimmt schon fünf Jahre her. Wahrscheinlich werde ich dann allerdings nicht zum Schlafen kommen, weil es mich wieder so fesseln wird, wie früher!

Letztens habe ich mich sehr gefreut, als ich feststellte, dass Oetinger in ihrer neuen Taschenbuchreihe einen der schönsten Klassiker überhaupt wieder aufgelegt hat: Gretchen Sackmeier. Dieses Buch bzw. die drei Teile habe ich so oft gelesen, bis das Buch wirklich auseinanderfiel. Mit Gretchen kann man erwachsen werden, denn die Geschichte zieht sich durch mehrere Jahre und auch sie wird erwachsener, durchlebt die höhen und tiefen des Teenagerlebens. Ein tolles Buch. Muss ich auch unbedingt wieder rauskramen und mir zu Gemüte führen. Denn das Gute daran, wenn man Bücher jahrelang nicht gelesen hat: Man weiß viele Dinge nicht mehr bzw. erinnert sich erst beim Lesen wieder daran. Dadurch ist das Leseerlebnis etwas ganz Besonderes.
Ich hoffe nur, meine Lieblingsklassiker enttäuschen mich nicht, jetzt, da ich doch schon etwas älter geworden bin. Das wäre schade und würde wahrscheinlich im Nachhinein alles in ein schlechtes Licht rücken. Aber versuchen werde ich es trotzdem mal. Denn wenn ich Glück habe, werde ich dann die nächsten Wochen exzellent schlafen und zudem die Helden meiner Kindheit wieder treffen. Damals war alles sowieso irgendwie besser.

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