Montag, 12. Oktober 2015

[Rezension] Lockwood & Co - Die Raunende Maske (The Hollow Boy)


Das große Problem an den Lockwood-Büchern? Ich suchte sie. Das ist wohl der passende Ausdruck. Ich ergattere das Buch, muss es natürlich sofort lesen, am Besten nichts anderes mehr machen. Und nach maximal zwei Tagen ist der Spuk (im wahrsten Sinne des Wortes) wieder vorbei. Ich kann sie einfach nicht langsam lesen, so sehr fesselte mich bisher jeder Teil. Und selbst, wenn ich mitten in der Nacht lesen muss und mich dabei manchmal gehörig grusle: Vollkommen egal! Nach einem Kapitel aufhören und schlafen oder etwas anderes machen? Schwierig - denn meistens haben sie Cliffhanger! Jonathan Stroud ist ein äußerst fieser Autor. 

Die Rezensionen anderer Leute zum neuen Lockwood-Band zu lesen (Goodreads) macht großen Spaß. Wieso? Zum Einen sehe ich, dass ich in meiner Begeisterung nicht allein bin. Zum Anderen ist es einfach schön, mal einfach nur begeisterte Rezensionen zu lesen. Das kommt ja nun selten genug vor. Aber hier scheinen sich alle einig zu sein: Lockwood ist toll, bleibt toll und auch mit dem dritten Band hat Jonathan Stroud seine Fans nicht enttäuscht. Die gekonnte Mischung aus Grusel, Spannung, Witz und gerne auch mal Slapstick findet sich hier genauso wieder. Und wenn man sich so langsam denkt, dass er gerade beim Gruselfaktor nicht noch einen draufsetzen kann: Kann er. Und wie! Das von Geistern heimgesuchte London, diesmal vor allem der Stadtteil Chelsea, wird mehr und mehr zu einem Ort, an dem man nicht unbedingt gerne leben möchte. Die verschiedenen Agenturen, die auf Geisterjagd spezialisiert sind, beißen sich die Zähne aus und wissen nicht mehr weiter. Denn sie machen einen großen Fehler und fragen nicht bei Lockwood & Co nach. Denn deren Agent George liebt die Recherche und findet ziemlich schnell heraus, wo das Problem herkommt und an welchem Ort man sich einmal genauer umsehen sollte.

Lucy wiederum hat zusätzlich ihre ganz eigenen Probleme. Mindestens zwei davon. Eins ist weiblich, hört auf den Namen Holly und ist die neue Sekretärin bei Lockwood & Co. Was nach einer erheblichen Arbeitserleichterung klingt ist für Lucy vor allem nervig und Grund zur Eifersucht. Bisher war sie das einzige Mädchen in der Runde. Und hatte Anthony Lockwoods Aufmerksamkeit ganz für sich alleine. Durch Holly ändert sich das natürlich und das passt Lucy so gar nicht. Ein weiteres Problem ist, dass sie ihre neuen und ständig wachsenden Fähigkeiten gar nicht als Problem ansieht: Sie kann mit Geistern kommunizieren. Sie versteht, was diese ihr sagen wollen und lässt dabei gerne einmal jegliche Vorsicht außen vor. Dass das zu einer Vielzahl von gefährlichen Situationen führen kann, ist irgendwie klar...

Wenn ich bisher Kritik am dritten Lockwood-Band gelesen habe, dann war es tatsächlich an Lucy selbst und an ihrer etwas irrationalen Eifersucht. Aber auf der anderen Seite gibt es wiederum Leser (wie mich), die natürlich seit dem ersten Band darauf warten, dass sich etwas tut zwischen ihr und Lockwood. Denn dass die gute Lucy romantische Gefühle für ihren Anführer hegt, wird ziemlich schnell klar. Und verübeln kann man es ihr irgendwie auch nicht. Schön ist aber, dass gerade dieses Thema zwar immer mal wieder zur Sprache gebracht wird, aber niemals im Vordergrund steht und von dem ablenkt, was im Fokus steht: Die Geisterjagd. Und die ist wie gewohnt spannend und so gruselig, dass man beim Lesen gerne mal ein Licht mehr anlässt und die Heizung aufdreht, denn man weiß ja, was es bedeutet, wenn die Temperatur in einem Raum verdächtig kalt ist...

Auf Deutsch kommt Die Raunende Maske am 19. Oktober auf den Markt, aber nachdem ich gesehen hatte, dass der Band auf Englisch bereits erschienen war, konnte ich nicht an mich halten. Die wunderschöne Ausgabe von cbj wird aber natürlich dennoch in mein Regal einziehen dürfen und sich zu den anderen beiden gesellen! Außerdem überlege ich, mir das Hörbuch zuzulegen, das von Anna Thalbach gelesen wird und bestimmt schön schaurig und für nebelige Herbstabende genau das Richtige ist! 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen