Donnerstag, 8. September 2011


Es gibt Momente im Leben, da denkt man sich nur eins: "Ich will das auch können!"
So ging es mir gestern Abend, als ich mit offenem Mund dasaß. Staunend, entzückt, begeistert, entgeistert. Die Emotionspalette rauf und runter.
Ich war im GOP in München, das erste Mal in meinem Leben. Okay, die Institution gibt es bei uns auch erst seit drei Jahren, drin war ich trotzdem vorher noch nie. Dass ich gestern meinen Weg dorthin gefunden habe, hat den einfachen Grund, dass mein Mitbewohner letzte Woche dort seine Ausbildung als Veranstaltungskaufmann begonnen hat und mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, mir die Premiere von Dummy anzuschauen.
Klar hatte ich Lust! Ich liebe Theater, man geht eh viel zu selten hin. Ich war noch nie im Variete, die Show klang interessant - ein Haufen guter Gründe.
Ich ging ohne Erwartungen hin, wollte mich unterhalten lassen und einen schönen Abend verbringen.
Und das ist definitiv passiert. Das und noch mehr!
Wenn ich etwas gerne können würde, dann ist das Ballett. Ich finde diese Körperbeherrschung einfach irrsinnig toll und beneide alle, die das können. Bei Dummy kam ich also allein da schon auf meine Kosten. Ballett mit einem Gummikörper - mein Neid war geweckt. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte mich an einer Ballettschule angemeldet. Aber ich blieb natürlich sitzen, denn ich war fasziniert. Und nicht nur die beiden weiblichen Künstlerinnen beherrschten ihre Körper perfekt - auch die männlichen. Und wie! So manch einer war auf ihre Astralkörper neidisch, die Frauen erfreuten sich des Anblicks.
Was mich erschütterte: Wie jung alle waren. Ich kam mir mit meinen 23 Jahren ja fast schon alt vor, v.a. wenn man sich mal Eike von Stuckenbrok ansieht, der glatt ein Jahr jünger ist, als ich und einer der Regisseure der Show, nebenbei aber noch fleißig durch die Luft wirbelt. Da beginnt man doch sein Leben zu überdenken.
Kommt man mal zum Denken, heißt das. Denn die Show hält einen dermaßen gefangen, dass man sogar das Glas Wein neben sich auf dem Tisch vergisst! Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt - Künstler, Musik, Licht, Videoinstallation. Es ergibt ein Ganzes, das in sich harmoniert, obwohl das schwer vorstellbar ist. Elektronische Musik und Cello? Schaufensterpuppen und Videoinstallation? Akrobatik und Variete?
Aber es geht. Und das sehr gut.
Eigentlich ist es schwer, die Show in Worte zu fassen. Man muss sie sehen. Ich kann es nur empfehlen, wirklich. Wenn ich die Möglichkeit kriege, werde ich definitiv noch ein weiteres Mal das GOP für diese Show besuchen!


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