
Normalerweise bin ich ja nicht so der Fan von Festivals. Also gar nicht. Ich kann verstehen, wieso viele Menschen gerne auf Festivals gehen, aber für mich ist das nichts.

Vor vielen vielen Jahren war ich mal auf dem Southside und wir hatten sogar Glück mit dem Wetter. Kein Regen, nur Sonnenschein, alles wunderbar. Aber trotzdem habe ich danach beschlossen, dass dieser Besuch der erste und auch der letzte war. Ich geh ja noch nicht einmal gerne Campen und dann drei lange Tage auf einem Festival-Campingplatz? Muss wirklich nicht sein!
In den letzten Jahren haben mich zwar einige Festivals mit ihren Bands schwer gereizt, aber ich konnte immer widerstehen. Ich weiß ja, dass am Ende nicht einmal die Bands wettmachen können, dass es mir einfach nicht gefallen würde. Also lasse ich es lieber gleich bleiben.
Es gibt aber ein kleines Festival, das ich mag. Zwar habe ich die letzten drei Jahre eine Pause eingelegt, aber dieses Jahr war es wieder soweit und ich bin zum Prima leben und Stereo nach Freising getingelt.

Das Gute daran: Freising ist meine Heimat, meine Eltern wohnen nicht wirklich weit entfernt. Ich konnte also nachts nach Hause frahren, in einem Bett schlafen, duschen und den Tag im Trockenen verbringen, bevor ich mich abends wieder auf den Weg an den Vöttinger Weiher machte. Denn wenn es etwas gibt, das zu diesem Festival gehört wie das obigatorische Bändchen, dann ist es der Regen. Ich kann mich nicht erinnern, jemals dort gewesen zu sein ohne im Regen zu stehen bzw. im Matsch. Viele kommen vielleicht deshalb nicht wieder, weil sie eine schlechte Erinnerung daran haben. Aber es gibt einen Haufen treuer Fans, denen das egal ist.
Für mich ist das PLUS immer wie ein großes Klassentreffen. Mein halber Abitur-Jahrgang war vertreten, teilweise hat man die Leute seit dem Abiball (immerhin 2007) nicht mehr gesehen und freut sich dafür umso mehr, zumindest in den meisten Fällen. Dieses Jahr kam außerdem dazu, dass man plötzlich Menschen über den Weg lief, die man eigentlich nur aus dem Münchner Nachtleben kannte. Eine nette Mischung und allein das ist schon wirklich einen Besuch wert!

Was ich im Vergleich zu anderen Festivals beim PLUS besonders toll finde: Die Bandauswahl. Natürlich will ich auch gerne die ganz Großen sehen, aber der Reiz liegt eigentlich darin, neue Bands zu entdecken, die man bisher vielleicht noch nicht kannte. Die im Kommen sind oder nur regional bekannt. In den letzten Jahren haben die Veranstalter viele meiner Lieblingsbands nach Freising geholt, unter anderem Fertig, los!, Fotos, slut, Blumentopf, Virginina Jetzt!, Bonaparte, Kissogram und so weiter!
Die Bandauswahl ist jedes Mal wieder toll. Klein, aber fein. Mit einem besonderen Händchen für die Bands, die live alles herausholen und das Publikum mitreissen.
Die meisten der Bands von diesem Jahr kannte ich zumindest von Hörensagen. Teilweise kannte ich Lieder, teilweise habe ich mich überraschen lassen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Highlight waren vermutlich Kaizers Orchestra, aber toll fand ich auch Kakkmaddafakka, die sich ja so langsam einen Namen gemacht haben, The Termals, Beat! Beat! Beat! und Kilians. In dieser Reihenfolge in etwa. Und ich habe sicher wieder Bands entdeckt, die ich mir näher zu Gemüte führen werde.
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