Irgendwann schrieb ich einmal folgendes: "Ich will einen good old-fashioned loverboy". Vermutlich hatte ich mal wieder das Lied von Queen bis zum Abwinken gehört und mir dabei gedacht, wie so ein Loverboy wohl aussieht.
Letztens kam mir das wieder in den Sinn, als ich mit meiner Cousine ein sonntägliches Kaffeedate hatte. Die junge Dame hat nämlich einen äußerst guten Geschmack und darf daher auch Folgendes in den Raum werfen "Kennst du eigentlich einen Kerl, der sich so richtig gut anziehen kann?"
Also überlegte ich. Und überlegte weiter. Und weiter. Trank einen Schluck Kaffee. Und meinte "Jetzt wo du es sagst... eigentlich nicht."
Und das Traurige daran? Irgendwie stimmt das auch.
Mir ist klar, dass Männer sich in der Regel nicht viel aus Kleidung machen. Aus ihrem Aussehen im Allgemeinen vermutlich schon mehr, aber das was sie tragen ist ihnen meistens ziemlich egal.
Aber den Frauen nicht, Entschuldigung. Was dabei auch auffällt: Männer, die in Beziehungen sind, sind oftmals auch besser angezogen. Was vermutlich daran liegt, dass es ihren Freundinnen / Verlobten / Ehefrauen nicht egal ist, wie sie herumlaufen. Beratung, Einkäufer und Klamottenpfleger in einer Person - praktisch, so eine Frau.
Nur blöd, dass ja v.a. Männer, die auf der Suche sind, schon ein paar Gedanken (oder mehrere) an ihr Aussehen und somit auch an ihre Kleidung verschwenden sollten. Das mag jetzt oberflächlich klingen, vielleicht ist es das auch, aber mal ehrlich: Im Endeffekt zählt doch immer irgendwie der erste Eindruck. Und der kann doch nicht gut sein, wenn man unmögliche Klamotten trägt.
Und ich meine jetzt sicher nicht, dass man geschniegelt und gestriegelt in teuren Markenklamotten herumlaufen muss. Das sieht selten gut aus. Aber es gibt gewisse Regeln. Die Kleidung sollte passen. Zu eng sieht selten gut aus und zu weit auch nur in Ausnahmefällen. Und es ist eigentlich auch nicht so schwer, Sachen zu finden, die farblich zusammenpassen. Oder vom Muster her. Quer gestreifte Krawatten zu längs gestreiften Hemden, am besten noch in Farben, die sich beißen, machen nicht einmal den Anzug-Bonus wett (Und der ist in der Regel ziemlich groß, weil Männer in Anzügen eigentlich immer gut aussehen).
Nach dem Gespräch mit meiner Cousine habe ich mal weitere Meinungen eingeholt und sogar einen weiteren Aspekt dazugewonnen. Schuhe. Ja, ich mag Schuhe und ich finde Schuhe wichtig. Ich bin ja auch eine Frau.
Männer und Schuhe? Das geht selten gut. Es ist ja vollkommen legitim, nur drei Paar Schuhe zu besitzen. Kein Mensch verlangt einen kompletten Schuhschrank. Und man darf den Schuhen auch ansehen, dass sie getragen werden. Aber bitte: Sobald sie auseinanderfallen, sollte man doch ein wenig Geld in ein neues Paar investieren. Aber bitte nicht in diese komischen Sandalendinger da, die manche Menschen gerne zum Bergsteigen tragen. Echt nicht. Ich plädiere auf Schnürschuhe in allen Lebenslagen. Die sehen immer noch am besten aus, egal, was man dazu trägt. Und dann ist es mir auch nicht zu blöd, jemandem zu seinem schönen Schuhwerk zu gratulieren. Wenn sich jemand Mühe gibt, sollte das ja auch honoriert werden, oder? Selbiges würde auch für Klamotten gelten, aber da kann ich die Komplimente bisher nur an Frauen verteilen. Sobald ich dem ersten Kerl über den Weg laufe, der so richtig gut gekleidet ist, werde ich allerdings bestimmt nicht an mich halten können vor lauter Begeisterung.
Und bis es soweit ist, höre ich weiterhin Queen. Nicht, dass Freddie Mercury immer den richtigen Ton in Sachen Klamotten getroffen hätte. Aber der hatte wenigstens seinen eigenen Stil.
Erstveröffentlichung im Juli 2011
Erstveröffentlichung im Juli 2011
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