Sonntag, 16. März 2014

[Geschaut] Veronica Mars

Bei den epischen Liebesgeschichtensongs habe ich sie schon erwähnt, jetzt ist es an der Zeit, einer meiner Lieblingsserien ihren eigenen Post zu widmen. Das ist längst überfällig, aber endlich gibt es auch einen aktuellen Grund dazu: Einen Kinofilm.
Wenn man nicht aufpasst, hat man ihn schon wieder verpasst, denn nur eine Handvoll deutscher Kinos hat/te Veronica Mars überhaupt im Programm. Die Vorstellungen pro Kino kann man auch an ein bis zwei Händen abzählen. Damit ereilte den Film fast das gleiche Schicksal wie ihrerzeit die Serie: Ignoranz und schlechte Sendeplätze sorgten für ein Aus nach drei Staffel und in Deutschland dafür, dass viele von dieser Serie noch nie etwas gehört haben.

Dass ich mich momentan über die Fernsehkultur, allen voran der deutschen, aufrege, lasse ich einmal außen vor. Die kann ja nichts dafür, dass die Serie auch in den USA nicht gut ankam. Einen Grund dafür suche ich auch jetzt, Jahre später, noch, aber weitergekommen bin ich in der Hinsicht nicht wirklich. Inzwischen ist es aber auch egal, denn was vor gut einem Jahr passiert ist, war besser als alles, was ich mir in Sachen Veronica Mars noch zu erhoffen gewagt hatte. 

Kickstarter-Projkete sind nichts Neues mehr. Viele mehr oder weniger ambitionierte Künstler versuchen mit Unterstützung von Fans und Freunden etwas auf die Beine zu stellen, dass sie ohne Spenden nicht realisieren könnten. Rob Thomas, Erfinder von Veronica Mars und nicht zu verwechseln mit dem Sänger von Matchbox Twenty, versuchte es auch. Denn auch ihn ließ seine Serie nicht los, er wollte zurück nach Neptune. Wie sich herausstellte, war er da nicht allein. Ein bisher nie da gewesener Kickstarter-Erfolg gab ihm Recht. Der Film war beschlossene Sache. Statt der benötigten zwei Millionen Doller erhielten er und sein Team mehr als fünf. 

Doch die Fans und ihre Begeisterung allein nutzten ihm natürlich wenig. Die Schauspieler der Serie mussten auch mitspielen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ohne sie wäre ein Revival nicht möglich gewesen. Jemand anders als Kristen Bell in der Rolle von Veronica? Jason Dohring nicht als Logan? Kein Francis Capra als Bad Boy Weevil? Keith Mars nicht in Form von Enrico Colatoni? Bitte nicht.
Was für ein Glück, dass der Cast eine große, glückliche Familie zu sein scheint: Sie alle waren schneller wieder mit an Bord, als Rob überhaupt fragen konnte. Ein Familientreffen der besonderen Art. Vor und hinter der Kamera.
Auch bei den diversen Premieren wurde das mehr als deutlich. Hier waren viele Darsteller der Serie da, die am Film nicht mitwirkten. Und Kristen Bells Mann, Dex Shepard, durfte auch eine kleine Nebenrolle spielen. Wenn schon, denn schon. 



Diese Woche war es soweit: Veronica Mars kam in die Kinos. Auch in mein Lieblingskino, das Cinema in München. Ich nenne es gerne mein Nerdkino, weil das Publikum meist zu einem Großteil aus Fans und Kennern besteht. Hier schaue ich Herr der Ringe, Star Trek und am allerliebsten Theater-Liveübertragungen aus London. Und jetzt eben Veronica Mars.

Es gibt viele Dinge, die ich mir von diesem Film gewünscht habe. Manchmal wusste ich gar nicht, dass ich mir etwas gewünscht hatte bis ich es auf der Leinwand gesehen habe.

Reunion? Check! Bis auf ein paar kleine Ausnahmen war jeder mit dabei. Alle paar Minuten kam ein neuer, alter Liebling dazu. Es war, als hätte man das kleine Städtchen Neptune, Kalifornien nie verlassen.

Humor? Check! Wenn ich etwas an Veronica Mars liebe, dann die pointierten Kommentare, Seitenhiebe und Schlagabtäusche zwischen den verschiedensten Personen. Das gepaart mit Witzen aus dem Internetzeitalter, sowie einem Gastauftritt von James Franco, der sich munter selbst in die Pfanne haut und ich kam aus dem Grinsen nicht mehr heraus.

Soundtrack? Check! Dass ich einen guten Soundtrack zu einem Film brauche, ist klar. Dass ich "We Used To Be Friends" hören wollte auch. Ich bekam es. Zweimal. Einmal akkustisch gleich zu Beginn des Films, einmal in der Originalversion beim Abspann. Und auch alle Songs dazwischen sind grandios. Der Soundtrack allein ist schon ein Meisterwerk und begleitet mich seit Tagen durch den Alltag.

Detektivgeschichte? Check! Veronica ist wieder in ihrem Element. Ermitteln, schnüffeln, recherchieren. Ohne geht es bei ihr nicht. Sie kehrt nach Jahren in ihre Heimat zurück und merkt: Das hat ihr gefehlt. Jura schön und gut, aber was ist so ein Bürojob im Vergleich zum Adrenalinkick, den einem Ermittlungen bescheren?

Meine Begeisterungsstürme in den letzten Tagen haben bereits dafür gesorgt, dass einige Leute sich die drei Staffeln Veronica Mars endlich anschauen werden. Recht so! Und danach bitte den Film, ja? Im Juli kommt er auf DVD raus, genug Zeit also, um sich von der Serie begeistern zu lassen. Dass das passieren wird verspreche ich!

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