Sonntag, 8. Januar 2012

Welcome to the age of un-innocence. No one has breakfast at Tiffany's and no one has affairs to remember.

I can't be hemmed in by rules. I go with my emotions.


Es gibt viele Dinge, bei denen sich die Geister scheiden. Sex and the City ist da mit Sicherheit keine Ausnahme. Ich weiß nicht, wie oft ich schon mit Leuten darüber diskutiert habe. Mit Leuten, die der Meinung waren, eine oberflächlichere Serie hat es nie gegeben und wird es auch nie geben.
Was ich mich immer frage: Wieso? Nur, weil ein wichtiger Punkt in dieser Serie Mode ist? Weil es viel um Schuhe und Kleidung geht? Was ist daran falsch. Und vor allem: Wer sagt, dass es sonst keine Themen gibt?
Abgesehen von der Tatsache, dass Carrie Bradshaw einen großen Kleiderschrank und viele Schuhe hat, ist doch Mode nicht das einzige und vor allem nicht das wichtigste Thema. Einen großen Kleiderschrank habe ich auch. Macht mich das zu einem schlechten Menschen?


Maybe our mistakes are what make our fate. Without them, what would shape our lives?


Für mich ist Carrie Bradshaw jemand, mit dem ich mich identifizieren kann. Nicht, weil wir beide einen großen Schrank haben und Schuhe mögen. Auch nicht, weil sie Kolumnen schreibt und ich so etwas gerne machen würde. Zwar bin ich noch nicht Mitte dreißig, aber manchmal habe ich das Gefühl, ich schaue mir meine eigene Zukunft an. Ich werde vermutlich nie in Manhattan leben und arbeiten, aber dennoch kann ich mir vorstellen, dass ich in zehn Jahren ein ähnliches Leben führen könnte. Zumindest will ich das.
Ich habe das Wochenende zu großen Teilen damit verbracht, Sex and the City zu schauen. Ich begann mit meiner Lieblingsstaffel, der sechsten und letzten. Und auch, wenn ich sie schon bestimmt fünfzehn Mal gesehen habe, verliert weder diese Staffel, noch die ganze Serie je ihren Reiz. Und auch nicht die Faszination dieser Person. 


Why do we get stuck with old maid and spinster and men get to be bachelors and playboys?


Das Tolle an Carrie Bradshaw ist meiner Meinung nach ihr Humor. Ihre Art und Weise, die Dinge zu sehen. Die Kommentare, ihre Art zu sprechen und zu schreiben. Hier haben die Drehbuchautoren ganze Arbeit geleistet und eine Person erschaffen, die man einfach als beste Freundin haben will. Natürlich hat Sarah Jessica Parker durch ihre Art, Carrie zu spielen, einen Großteil dazu beigetragen. 
Auch schön zu sehen ist weiterhin, dass sich manche Dinge nie ändern. Nichts ist wirklich anders, wenn man zehn Jahre älter ist. Im Endeffekt hat man dieselben Probleme, wie mit Mitte zwanzig auch. Nur, dass man hoffentlich einen vernünftigen Job hat. Männer werden jedenfalls nicht vernünftiger. Und Frauen auch nicht. Selbst erfolgreiche Powerfrauen mit tollem Job und eigener Wohnung lassen sich behandeln,  als wären sie nichts wert. Von Männern, die sowieso nicht zu schätzen wissen, was sie da eigentlich direkt vor ihrer Nase haben.
Sogar der tolle Mr. Big und somit das Äquivalent zu meinem Mr. Darcy braucht sechs Staffeln, um zu kapieren, dass Carrie das Beste ist, was ihm passieren konnte. Klar ist er ein toller, erfolgreicher Kerl, der noch dazu gut aussieht. Aber sieht sie nicht besser aus? Und hat mehr zu bieten? Ist sie nicht viel interessanter?


Why do we let the thing we don't have affect how we feel about all the things we do have? Why does one minus a plus one feel like it adds up to zero?


Natürlich "lernt" man nichts Neues, wenn man sich Serien wie Sex and the City anschaut. Ich will auch nicht behaupten, dass wir hier den heiligen Gral der Fernsehunterhaltung haben. Auch nicht die Lösung aller Probleme. Gelernt habe ich doch so manches. Egal, auf welcher Ebene. Inspiration ist das Zauberwort. Etwas zu übernehmen, ohne darüber nachzudenken, wäre auch hier nicht sonderlich schlau. Aber sich inspirieren zu lassen hat noch keinem geschadet. In jedem fiktionalen Charakter steckt so viel Wahrheit, dass man auch etwas von sich in ihm wiederfinden kann. Und somit auch neue Aspekte. Neue Perspektiven. Ideen. 
Sämtliche Fans von Sex and the city identifizieren sich mit einer der vier Damen. Viele vermutlich mit Carrie. Gerade im Moment kann ich das besonders. Im Hintergrund läuft die Episode "The Post-It Always Sticks Twice" und Carrie hat einen emotionalen Ausbruch nach dem anderen. Und ich kann sie verstehen. Ob das an meiner eigenen Emotionalität liegt, an gewissen Parallelen oder einfach daran, dass sie menschlich handelt, ist mir hier eher egal. Es geht darum, sich irgendwie verstanden zu fühlen. Sich zu denken "Jawohl, das kenne ich doch irgendwoher". Und vor allem zu merken, dass auch die fantastischsten Frauen so ihre Probleme haben, vor allem mit der lieben Männerwelt. 


But the most exciting, challenging and significant relationship of all is the one you have with yourself. And if you can find someone to love the you you love, well, that's just fabulous.

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