Samstag, 29. Oktober 2011

I'll hang my hat in an Autumn field


Manchmal braucht es nur einen Kerl mit Gitarre zum Glücklichsein. Hat er dann auch noch eine Mundharmonika und man selbst ein Bier, dann kann das gar nicht besser sein.
Die One-Man-Band Bobby Long kennt man vor allem durch seine Freundschaft zu niemand geringerem als Robert Pattinson. Der spielte auf dem Soundtrack von Twilight den Song "Let Me Sign", der von Bobby geschrieben wurde. Und als das bekannt wurde, wuchs natürlich das Interesse an Bobby. Kennt man ja.
Aus diesem Grund habe ich lange gezögert, mich mit der Musik des Engländers zu befassen. Leider, muss ich sagen. Vielleicht sollte ich mir meine Vorurteile mal abgewöhnen.
Irgendwann stieß ich dann auf ein kleines Video im Rahmen von "Burberry Acoustic", in dem er "Dead and Done" singt. Und ich dachte mir: "Verdammt, der ist ja wirklich gut" und beschloss, auf das nächste Konzert in München zu gehen.
Gestern war es also soweit und ich tingelte in den Backstage Club. Die tollste Location, die man für kleine Konzerte haben kann. Mich erinnert diese kleine Halle immer an das Video von "A Kind Of Magic" von QUeen. Ganz in schwarz, schwere rote Samtvorhänge links und rechts der Bühne. Klein und überschaubar. Wie auch das Publikum. Es waren ca. 50 Leute da, vielleicht auch mehr, aber nur minimal. 45 davon waren vermutlich Frauen, was ich mir gedacht habe. Aber: Es gab auch eine prominente Sichtung. Zumindest prominent in meinen Augen. Gil Ofarim lief plötzlich durch den Raum und postete auch später auf Facebook, wie sehr ihn die Stimme Bobbys beeindruckte. Ich freute mich jedenfalls sehr, ist er doch eine meiner Jugendlieben.
Wie dem auch sei, kleine Konzerte haben ja viele Vorteile. Besonders nett fand ich auch, dass Bobby seinen Supportact Alex Starling selbst ankündigte. Auch dieser war alleine mit seiner Gitarre auf der Bühne, spielte tolle Songs über die Liebe und stimme uns alle ein.
Bobby selbst schien mir anfangs eher schüchtern zu sein. Von seinem Gesicht sah ich meist fast gar nichts, da es hinter seinen Haaren versteckt war, was auch vom Publikum bemängelt wurde. Der Vorteil der kleinen Halle war ja, dass man sich brüllend sehr gut mit ihm verständigen konnte. Ansonsten hat er aber einen wunderbaren Sinn für Humor, erzählte Anekdoten von der Tour... so sang er z.B. extra für seinen Roadie "It's raining Sven", was der wohl nicht ganz so lustig fand. Das Publikum dafür umso mehr.
Dass ich mir hier einen Sänger anhören würde, der eine wahnsinnig tolle Stimme hat, das wusste ich. Dass sie allerdings live noch um einiges besser ist, wurde mir erst auf dem Konzert klar. Da wünschte ich mir, mit diesem Mann am Lagerfeuer oder auf dem Sofa zu sitzen während er singend auf seiner Gitarre zupft. Am Besten für den Rest meines Lebens.
Er spielte viele Songs, eine Mischung aus alt und neu und auch Wünsche aus dem Publikum nahm er gerne entgegen, scheiterte allerdings daran, sie alle auf einmal zu spielen. Besonders im Ohr geblieben ist mir natürlich "Dead and Done" - ohne Mikro, dafür mit Unterstützung des Publikums. Es klang toll und war ein wunderbarer Abschluss des Konzerts. Und es wird auch sicher nicht mein letztes gewesen sein, denn ich hatte jede Menge Spaß!

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