Ein wichtiger Aspekt im Leben eines Buchhändlers und sicher ein Grund, warum viele diesen Beruf ergreifen wollen: Mal liest viel. Man muss sogar viel lesen, wie soll man denn sonst informiert sein.
In letzter Zeit war das Lesen von Büchern leider eine Sache, die ich sträflich vernachlässigt habe. Zu viele Zeitungen, zu viele Blogs, zu viel Lernkram.
Das erste Buch, das ich nach meiner Zwangspause ganz durchgelesen habe, und das auch mit Genuss, war "Göttlich verdammt". Das Leseexemplar lag schon länger auf meinem Stapel, ich beobachtete, wie sich das Buch ganz ohne mein Zutun fleißig verkaufte und dachte mir "Muss ja was dran sein". Beststeller lese ich inzwischen relativ selten, aber irgendwie hat mich dieses Buch gereizt.
Also nahm ich es vom Stapel herunter, schlug es auf und fing an zu lesen. Und las immer weiter. Endlich hatte ich wieder ein Buch, das es wert war, sich die Nächte um die Ohren zu schlagen.
Eine Kundin hatte mir kurz vorher gesagt, sie hätte gewisse Ähnlichkeiten zu Twilight feststellen können. Und ich musste ihr schon nach ein paar Seiten zustimmen. Was aber nicht schlecht sein muss. Damals, als ich Twilight gelesen habe, ging es mir nämlich ähnlich. Auch hier war ich sofort gefangen und konnte nicht mehr aufhören.
Im ersten Teil der Trilogie von Josephine Angelini macht man also Bekanntschaft mit der jungen Helen, die mit ihrem Vater auf Nantucket lebt. Ein ruhiges Leben ohne besondere Vorkommnisse. Bis die Familie Delos auf der Insel und in ihrem Leben auftaucht und alles verändert. Als sie dem gut aussehenden Lucas zum ersten Mal begegnet, spürt sie den Drang, ihn mit bloßen Händen zu töten. Und es wird auch nicht besser, je öfter sie sich über den Weg laufen. Es dauert einige Zeit, bis ihr von der Familie Delos klargemacht wird, woran das liegt. Sie selbst, wie auch Lucas und seine Verwandten, ist eine Scion und somit Nachfahre der antiken Götter. Seit der Schlacht um Troja gibt es vier Häuser zwischen denen seitdem eine Fehde besteht, die nicht aufgehoben werden kann. Doch natürlich kommt es, wie es kommen muss: Helen und Lucas verlieben sich. Da passt auch der Originaltitel hervorragend: "Starcrossed" - Das alte Motiv der Liebenden, die keine sein dürfen.
Bald stellt sich jedoch heraus, dass das schon fast das geringste Problem ist, denn nicht alle Mitglieder des Hauses Theben, dem die Familie Delos angehört, sind Helen wohlgesonnen. Und trotz der Tatsache, dass sie beinahe unverwundbar ist, scheint ihr keine andere Wahl zu bleiben, als die Flucht und somit all das zurückzulassen, das sie liebt...
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