Freitag, 8. Juli 2011

I buy books I never read


... and then I tell you some more about my collection of musical literature.
(Macht wenig Sinn, der Satz. Aber ich wollte Maximo Park zitieren bzw. das Zitat umbauen)

Wenn man Literatur und Musik zu etwa gleichen Teilen mag, kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem klar ist: Es müssen Bücher über Musik her. Aber keine langweiligen, bitte! Am besten Bildbände mit tollen Texten und interessanten Infos.
Also machte ich mich mal auf die Suche und fing an, mir eine kleine Sammlung zuzulegen. Wird weiter ausgebaut. Immer, wenn mir etwas unter die Nase kommt. Und das ist von Berufswegen her ja nicht gerade selten, wie wir wissen.

In den letzten Jahren hat sich ein kleiner, aber feiner Münchner Verlag einen Namen gemacht mit einem wirklich außergewöhnlichen Programm, das wahre Schmuckstücke aufweist. Jedes Mal schaffen sie es aufs Neue, zu überraschen und Veröffentlichungen vorzuweisen, die in keinem anderen Verlag ihren Platz gefunden hätten.

Der Blumenbar Verlag ist vor allem beim jüngeren Publikum wahnsinnig beliebt geworden, was verständlich ist, wenn man sich das Spektrum an Autoren und Themen ansieht.
Die Musik kommt bei alldem auch nicht zu kurz und in Zusammenarbeit mit Mirko Hecktor entstand das Buch, das jeder Münchner eigentlich besitzen sollte: Mjunik Disco.
Ich liebe dieses Ding. Ich könnte Stunden damit verbringen, darin zu blättern, mir Fotos von Parties anzusehen, alte Flyer zu bestaunen oder Texte zu Clubs zu lesen, die ich sogar auch noch kenne. Alleine die Idee, aufzulisten wer bereits im Atomic gespielt hat, gefällt mir sehr, denn einige Namen hauen einen wirklich von den Socken. Irgendwann waren sie da alle mal, egal, wie berühmt sie sind.

Im November 2009 habe ich einen netten kleinen Ausflug nach Hamburg unternommen. Weil ich da immer schonmal hinwollte und weil ein Konzert stattfand: Franz Ferdinand. Eine Band, die ich absolut liebe. Musik, die mich immer wieder mitreisst. Texte, die das gewisse Etwas haben. Und ein Frontman, den ich toll finde. Alex Kapranos zieht gerne eine Show ab, kleidet sich gut, singt gut, sieht gut aus. Und er schreibt gut. Das habe ich gemerkt, nachdem ich mir sein Buch zugelegt hatte: Sound Bites - Eating on Tour with Franz Ferdinand. In Sachen Essen ist der Gute nämlich Experte, hat er doch schon in diversen Küchen geschuftet und kennt sich daher gut aus. Ich hätte nicht gedacht, dass mich ein Buch über Essen so begeistern könnte, aber das hat es. Wahrscheinlich lag das aber nicht nur am Inhalt, nicht einmal am Autor. Es war der Stil. Locker, leicht zu lesen, mit Witz. Aber mit Tiefgründigkeit, etwas Philosophie. Wunderbar - nicht nur, wenn man Franz Ferdinand toll findet. Einfach als tolle Lektüre mit kurzen Kapiteln, was v.a. dann gut ist, wenn man eigentlich nicht viel Zeit zum Lesen hat!

Vor ein paar Jahren haben ich per Zufall eine wunderbare, amerikanische Zeitschrift entdeckt: Nylon. Für mich ist sie perfekt, denn sie vereinbart alles, was mich interessiert: Musik, Mode, Kunst, Literatur, Filme, Fernsehen. Viele Dinge, von denen die Redakteuere schreiben, kennt man bei uns noch nicht einmal in Ansätzen, die besprochenen Serien laufen frühestens in zwei Jahren an, die Bands und Sänger kennt man höchstens dann, wenn sie in manchen Clubs schon angekommen sind, aber das ist eher auch selten.
Und weil ich wusste, dass die Nylon-Redaktion wahnsinnig gute Musik hört und außerdem tolle Bücher herausbringt, u.a. nämlich Nylon Global Style, musste das Buch über Musik selbstverständlich auch her: Nylon Play. Und natürlich wurde ich nicht enttäuscht. Der typische Stil der Zeitschrift findet sich auch hier wieder, toll geschriebene kurze Artikel, tolle Musiktipps: Es ist eine wahre Fundgrube für jeden, der sich für Musik interessiert. Eingeteilt ist es in mehrere große Kapitel, u.a. Icons (Marianne Faithful, Dusty Springfield, Kate Bush... um nur ein paar zu nennen), mein Lieblingskapitel Mixtapes (Musiktipps lässt man sich von
Kate Nash, Samantha Ronson und vielen weiteren Größen doch gerne geben) und obwohl ich nicht auf Festivals gehe (außer, wenn ich nicht zelten muss), gefällt mir der Bereich Fan Style mit tollen Festival-Outfits besonders gut. Man kann ja solche Outfits auch in den Englischen Garten anziehen, oder?

Ich mag Schuhe. Also eigentlich liebe ich Schuhe. Am Besten ungewöhnliche in tollen Farben, geschnürte, gemusterte... egal. Schuhe sind toll und Schuhe haben für mich irgendwie eine besondere Bedeutung. Als ich also herausfand, dass es einen Bildband mit dem wunderbaren Titel Dancing Shoes gibt, war ich begeistert und legte ihn mir sofort zu. Gerrit Starczewski ist Fotograf und hat es sich zur Aufgabe gemacht, von der ersten Reihe aus nicht nur Konzertfotos zu schießen, sondern v.a. den Fokus auf die Schuhe zu richten. Ob nun bei The Kooks, Gossip, Bloc Party oder Mando Diao - viele tolle Musiker sind vertreten, v.a. aus dem Bereich Indie. Diese Tatsache ließ mein Herz natürlich höher schlagen, zumal genau diese Musiker ja immer am Besten angezogen sind und somit auch die tollsten Schuhe tragen!

Das waren die ersten vier meiner Sammlung an etwas kurioseren Büchern. Und das ist nur die Spitze des Bücherberges, denn zum Thema Musik mag es zwar schon viel geben, aber zum Thema Mode gibt es noch mehr. Inzwischen besitze ich alleine vier Streetstyle-Bildbände und es werden immer mehr. Aber dazu werde ich mich dann gesondert äußern.


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