Mittwoch, 14. März 2012

I was searching, you were on a mission


Wenn ich mir etwas einbilde, mache ich gerne mal eine Mission daraus. Denn ein Ziel zu haben und zu verfolgen reicht ja nicht aus, man muss schon zu Einigem bereit sein, vor allem dazu, nicht aufzugeben. Klingt jetzt vermutlich wahnsinnig dramatisch, vor allem wenn man meine heutige Mission bedenkt: Ich wollte mir eine rote Hose kaufen
Das mag ja jetzt nichts Ungewöhnliches sein, sind doch momentan die Läden voll mit den Dingern. Aber da haben wir schon den ersten Punkt: Dass ich mir mal etwas kaufen will, dass es tatsächlich so (schon) gibt und das auch noch stapelweise, ist komisch genug. Aber: Rote Hose ist nicht gleich rote Hose. Knallig-orange steht mir nicht, ausgewaschen-rosa auch nicht. Aber bordeaux. Weinrot. Sowas in der Richtung. Farben, die dem komischen Rotton auf meinem Kopf entsprechen.
Ich schnappte mir heute also meinen patentierten Einkaufsbegleiter (der eine Hose in dem Rotton besitzt, den ich auch wollte und somit wusste, worauf ich hinauswollte) und wir stiefelten los. Zur Stärkung erst einmal zu Starbucks (kostenloser Caffé Latte - die beste Voraussetzung für einen Shoppingmarathon) und los ging es.

Nachdem die Sendlinger Straße zwar eine reiche Auswahl bot, aber eben in scheußlichen Orangerot-Tönen, ging es weiter. Ich liebe ja UStyle, diesen riesen, stylischen Laden an der Sbahn-Station Marienplatz. Eigentlich finde ich dort immer was. Und rote Hosen hatten sie auch. Nachdem wir zwei ausgesucht hatten, wurde dem netten Verkäufer natürlich klar, worauf wir hinauswollten und er bot an, nach weiteren zu suchen.
Und dabei stellte ich fest: Ist wirklich nicht so einfach! Oder um es mit den Worten des Shoppingbegleiters zu sagen: "Hm... die ist dir etwas zu kurz, oder? Aber die Farbe wäre gut!" "Ich mach mal eine Momentaufnahme..." (Rot und gelb passen in Kombination nicht zu mir, das sagte sein Blick schon) "Schöne Farbe, aber die Abnäher da... trägt man das jetzt so?"
Der arme Verkäufer tut mir jetzt noch leid. Ich probierte Hose um Hose an, um am Ende keine zu kaufen. Aber es war eben keine dabei, die hundertprozentig passte. Und dafür gebe ich kein Geld aus.

Weiter also. Zara. Ich weiß schon, wieso ich da nur online einkaufe. Freundlichkeit ist da auch ein Fremdwort, oder? Die rote Hose hatte einen guten Schnitt ("Könnte aber unten schon enger sein"), aber Feuerwehrrot war auch nicht das, was ich wollte. Weiter also. Die Zeit lief uns davon, denn der Berater musste in die Arbeit. Als plötzlich: Da, bei Vero Moda, ein Einzelstück bei den Resten! Die perfekte Farbe. Größe könnte auch klappen! Aufregung macht sich breit! Schnell in die Umkleide, rein in das gute Stück! Und? Mir gefiel sie, mir passte sie. Und die männliche Meinung? "Da würde ich jetzt nicht mehr überlegen! Außerdem ist es die letzte!" 
Also die schöne Hose stolz zur Kasse getragen. Gott sei Dank! Das war knapp, ich war schon kurz vor der Verzweiflung! Normalerweise dauert es nämlich nicht so lange, bis ich etwas finde, das mir gefällt. Aber so ist das wohl, wenn man genaue Vorstellungen hat. 

Jetzt müssen wir nur noch aufpassen, dass wir nicht im rothosigen Partnerlook herumlaufen. Das ist ja schon bei Pärchen albern, aber bei Mitbewohnern könnte da der Rest der Menschheit auf komische Gedanken kommen.
Was ich jedenfalls gelernt habe: Ich gehe jetzt immer mit dieser speziellen Begleitung shoppen. Aber lieber ohne eine dermaßen genaue Vorstellung. Das ist mir zu anstrengend!

P.S: Der Farbton wird auf dem ersten Bild am besten getroffen, würde ich sagen!





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen