Dienstag, 21. Februar 2012

I like my money right where I can see it - hanging in my closet


Faschingsdienstag. Strahlender Sonnenschein in München und ich habe frei. Was tue ich also? Auf einen der vielen Faschingsumzüge gehen und mich betrinken? Mir Herzchen ins Gesicht malen und Lieder gröhlen?
Ich bin (offensichtlich) nicht so der Faschingsfan. Aber ich bin ein Fan von Frühjahrsputzaktionen. Aber wann rafft man sich dazu schon auf? Die Gelegenheit war optimal, der Wille war auch da, also legte ich los. Wobei ich hinzusagen muss, dass die Aktion sich auf einen einzigen Raum beschränkte: Meinen Kleiderschrank. Das kleinste Zimmer in der ganzen Wohnung (gilt auch nur als 0,5) und trotzdem hat man eine Menge Arbeit damit. Was daran liegen könnte, dass dort drei offene, PAX-Elemente stehen. Keine Chance, irgendeine Unordnung zu verstecken. Also sollte alles schön sortiert oder in Schubladen gestopft sein. Von der zweiten Möglichkeit habe ich in letzter Zeit so oft Gebrauch gemacht, dass ich absolut nichts mehr gefunden habe.
Zeit, auszumisten. Aus vielen Gründen, einer besser als der andere:

Man verschafft sich einen Überblick. Was hat man eigentlich?
1. Dabei stellt man fest, dass einige Dinge wirklich scheußlich sind. Oder kaputt. Oder beides. Nicht mehr passen oder zumindset nicht mehr zu einem, stiltechnisch gesehen
2. Man merkt, dass man im Laufe der Jahre dreimal dasselbe weiße T-Shirt bei H&M gekauft hat. Dasselbe gilt auch für schwarze T-Shirts. Und Leggings, Strumpfhosen,...

Man schafft Platz
1. Der Überblick, den man sich verschafft hat, behält man auch, weil man alles besser sieht. Man hat die Möglichkeit, mehr Dinge auf Kleiderbügel zu  hängen, es verschwindet nicht mehr alles in Schubladen+
2. Man kann sich neue Dinge kaufen - man hat ja Platz und außerdem braucht man jetzt ja auch neue Dinge, oder?

Als ich mich also den ganzen Vormittag so durch die Sachen gewühlt habe, dabei entschied, was bleiben durfte und was gehen musste, stellte ich etwas fest: Nach Jahren der modischen Irrtümer, Alpträume und Experimente bin ich so langsam bei etwas angekommen, das ich meinen eigenen Stil nennen möchte. Ich weiß, was mir steht und was nicht. Was ich tragen kann und was ich sein lassen sollte.
Etwas, das endlich und endgültig flog: Sackartige T-Shirts und Pullover. Mag ja theoretisch ganz gut aussehen, praktisch sehe ich eher aus, als wäre ich geschrumpft. Außerdem mussten ziemlich viele knallige Farben gehen. Durchsichtiges, hautenges, Grobstrick... es gibt viele Dinge, in denen ich mich aus den verschiedensten Gründen nicht wohl fühle und die ich so nicht (mehr) tragen will. 
Also war ich radikal. Teilweise waren die Dinge für die Mülltonne, vieles wurde erst einmal in den Keller gebracht, um bald auf dem Flohmarkt verkauft zu werden. Denn was ich nicht mehr mag, kann ja jemand anders glücklich machen.

Bei Kleidung fällt es mir komischerweise immer leicht, auszumisten. Bei Schuhen und Taschen? Nicht so sehr. Schuhe fliegen nur dann, wenn sie kaputt sind. Für Taschen gilt das auch: Nur, was absolut nicht mehr benutzt werden kann, wird nicht behalten. Da verwundert es nicht, dass ich eine Unmenge an Schuhen und Taschen mein Eigen nenne. Weniger werden es selten, dafür regelmäßig mehr. 
Was auch für Schmuck gilt. Ich kann mich nicht trennen. Kann ja sein, dass einem manche Sachen plötzlich wieder gefallen. Wenn man aber mal darüber nachdenkt, dann fällt einem aber doch auf, dass man Ringe, die viel zu groß sind, nicht tragen wird. Nie. Warum also behalten? Weg damit und das nächste Mal nur die kaufen, die auch passen. Egal, wie schön sie sind!

Ich finde Frühjahrsputz toll. Ausmisten ist immer eine Erleichterung. Sich von Altlasten befreien, sich neu erfinden... neue Möglichkeiten schaffen. Die Welt erwacht aus dem Winterschlaf und man selbst auch.

P.S.: Sobald ich es schaffe, vernünftige Fotos von meinem Heiligtum (ist Kleiderschrank) zu machen, widme ich ihm hier einen eigenen Eintrag!

1 Kommentar:

  1. bin pro-ausmisten. finde das richtig toll! wobei ich vorher meine sachen aus den schränken meiner schwestern holen muss um überhaupt was zum ausmisten zu haben -.-

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