Freitag, 10. Februar 2012

Dedication to a new age - Is this the end of destruction and rampage?




"Und, was liest du gerade so?"
"Eine Dystopie, und du?"
"Ja, ich auch..."

Ein Kapitel aus dem Werk "Treffen sich zwei Buchhändler". Dieses Gespräch fand Anfang der Woche exakt so statt. Zwischen mir und einer befreundeten Buchhändlerin. Was wir im Laufe des Gesprächs feststellten, war uns beiden natürlich längt klar gewesen: Dass wir beide gerade eine Dystopie lasen, war natürlich kein Zufall, sondern ganz natürlich. Das Frühjahrsprogramm der Verlage, vor allem natürlich im Bereich Kinder- und Jugendbuch, quillt förmlich über vor lauter Dystopien. Meistens sind diese auch die Haupttitel, die am meisten beworben werden und auf die die größten Hoffnungen gesetzt werden. Meistens auch zurecht, denn der Trend ist definitiv beim Publikum angekommen.

Dystopien gibt es in der Literatur ja nicht erst seit gestern. Viele Klassiker fallen darunter, nicht zuletzt George Orwells 1984, Fahrenheit 451 von Ray Bradbury und Schöne neue Welt von Aldous Huxley. Viele meiner Lieblingsfilme sind ebenfalls Dystopien und Klassiker der modernen Unterhaltung: Matrix, Gattaca oder Flucht ins 23. Jahrhundert zum Beispiel. 

Angefangen hat das Wiederaufleben dieses "Trends" natürlich mit einer ganz bestimmten Trilogie: Die Tribute von Panem, im Original The Hunger Games von Suzanne Collins. Auch ich war und bin von diesen Büchern absolut begeistert. Dass mit der Zeit ein regelrechter Hype entstanden ist, konnte ich absolut nachvollziehen! Viel mehr, als bei der Twilight-Sage. Die mochte ich auch, aber an Suzanne Collins' Ideen, an die komplexe neue Welt, die sie erschaffen hat, reicht es eben nicht heran. 
Und ja, ich freue mich wahnsinnig auf den 22. März, wenn die Verfilmung des ersten Teils in die Kinos kommt! So sehr habe ich mich schon lange nicht mehr auf einen Film gefreut!

Jetzt aber zum eigentlichen Thema: Was hat der Buchmarkt denn nun Neues an Dystopien zu bieten? Was erwartet uns, was ist bereits erschienen? Ich teile mal auf in Rück- und Ausblick

Rückblick oder: Bereits erschienen

1. Ally Condie: Die Auswahl (Cassia & Ky 1)
Mit 17 werden die Jugendlichen in dieser Zukunftsvision gepaart, das heißt: ihr zukünftiger Lebenspartner wird für sie ausgesucht. Und gleichzeitig wird auch darüber entschieden, ob sie Kinder kriegen dürfen oder nicht. Als Cassia mit Xander gepaart wird, sich aber in den Außenseiter Ky verliebt, vertraut sie sich ihrem Großvater an. Vor seinem Ableben bewegt er die Enkelin dazu, das System zu umgehen, um ein Leben mit ihrer wahren Liebe führen zu können. 
Meine Meinung: Es ist schon eine Weile her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber mir gefiel es. Ally Condies Ideen mögen nicht ganz neu oder innovativ sein, aber Cassia ist ein toller Charakter und die Geschichte um sie und Ky fasziniert ungemein! Inzwischen ist auch der zweite Teil namens Die Flucht erschienen.

2. Beth Revis: Godspeed - Die Reise beginnt
Die 17-jährige Amy ist einer der eingefrorenen Passagiere an Bord der "Godspeed". Sie und ihre Eltern sollen am Ende der Reise zu einem neuen Planeten wieder erweckt werden 300 Jahre in der Zukunft. Doch Amys Kühlkasten wird zu früh abgeschaltet. Wollte jemand sie ermorden? Gewaltsam ins Leben zurückgerissen, findet sie sich in einer fremden Welt wieder, in der alle Menschen einem tyrannischen Anführer folgen. Nur einer widersteht: der rebellische Junior, der sich fast magisch angezogen fühlt von Amy.
Meine Meinung: Viele würden Godspeed vermutlich als Science Fiction bezeichnen. Für mich zeigt das Leben, das die Menschen an Bord des Schiffes führen, auf jeden Fall Züge einer Dystopie. Auch hier beginnt eine Reihe, die großes erwarten lässt. Die Geschichte ist wahnsinnig packend, fast wie ein Krimi

3. Mike Lancaster: 0.4 Eine perfekte neue Welt
Als der fünfzehnjährige Kyle Straker sich als Freiwilliger für eine Hypnosevorführung meldet, ahnt er nicht, dass er damit sein Schicksal besiegelt. Denn als Kyle aus seiner Trance erwacht, erwartet ihn ein unglaublicher An Als die Menschen endlich erwachen, wird alles nur noch schlimmer. Für Kyle beginnt ein wahrer Albtraum: Alle um ihn herum sind wie ausgewechselt... 
Meine Meinung:  Ich weiß immer noch nicht, was ich von dem Buch halten soll. Man braucht wahrscheinlich die Fortsetzung dazu (erscheint ebenfalls bald), um sich ein besseres Bild machen zu können...

4. Moira Young: Dustlands 01 - Die Entführung
Sabas Zwillingsbruder wird von Soldaten verschleppt. Sie schwört, ihn zu finden und zu befreien. Mit dem Mut der Verzweiflung macht sie sich auf einen Weg voller Gefahren, Gewalt und Verrat. Sie kann niemandem vertrauen - auch nicht dem Mann, der ihr das Leben rettet. 
Meine Meinung: Nicht die typische Dystopie, aber man erfährt, dass die Geschichte in einer fernen Zukunft spielt. Genaueres hierzu demnächst von mir in der NAUTILUS

5. Anna Sheehan: Während ich schlief
Rose Fitzroys Welt scheint perfekt: Als einzige Tochter steinreicher Eltern genießt sie alle Privilegien und ist zudem noch frisch verliebt. Doch dann versetzen ihre Eltern sie in einen künstlichen Schlaf – und niemand weckt sie auf. Bis ein fremder Junge sie 62 Jahre später zurück ins Leben holt. Rose muss feststellen, dass nichts in ihrer Welt mehr so ist, wie es war: Ihre Eltern sind verschwunden, ihr Liebster unauffindbar, und an ihre Fersen heftet sich ein seltsames Wesen, das ihr offensichtlich Böses will ...
Meine Meinung: Auch hier passiert nicht viel Neues, im Fokus steht Rose und ihr Schicksal. Doch auf die von Anna Sheenan erschaffene, neue Welt hat so ihre interessanten Seiten, die eine gute Dystopie ausmachen. Ebenfalls für die NAUTILUS rezensiert

6. Julia Karr: The Sign - Nur zu deiner Sicherheit
Nichts fürchtet die in einer nahen Zukunft lebende Nina so sehr wie ihren sechzehnten Geburtstag. Obwohl die meisten Mädchen dieses Datum kaum erwarten können: Sie bekommen ein Tattoo und dürfen nun legal Sex haben. Doch Nina ahnt, dass mehr hinter diesem Tattoo steckt. Als kurz darauf ihre Mutter bei einem brutalen Anschlag ums Leben kommt, erfährt Nina: Ihre Mutter gehörte zum Widerstand – und ihr totgeglaubter Vater ist am Leben, irgendwo im Untergrund.
Meine Meinung: Meine aktuelle Lektüre, die auch für die NAUTILUS rezensiert wird. Mir gefällt das Buch bisher wahnsinnig gut. Neben vielen interessanten "Zukunftsdingen" sind es vor allem die Charaktere, die den Reiz der Geschichte ausmachen.

Neuerscheinungen und Vorschau auf das, was uns erwartet

1. Alina Bronsky: Spiegelkind bereits erschienen
Im Leben der 15jährigen Juli ist alles geregelt. Auffallen ist gefährlich, wer der Norm nicht entspricht, wird verfolgt. Doch dann verschwindet Julis Mutter plötzlich spurlos und der Vater zittert vor Angst. Nach und nach kommt Juli hinter das Geheimnis ihrer Familie: Ihre Mutter ist eine der wenigen Pheen, die wegen ihrer besonderen Fähigkeiten in der Gesellschaft der totalen Normalität gefürchtet und verachtet werden.
Meine Prognose: Arena-Bücher kann man eigentlich immer uneingeschränkt empfehlen. Ich bin gespannt auf Spiegelkind. Es liegt bereits auf meinem Stapel und ich werde es mir so bald wie möglich zu Gemüte führen!

2. Julianna Baggott: Memento - Die Überlebenden erscheint im März
Eine amerikanische Stadt, neun Jahre, nachdem die Bomben fielen. Majestätisch thront die Kuppel des Kapitols über den Trümmern - in ihr leben die Reinen, die Makellosen. Sie wurden auserwählt, eine neue, bessere Menschheit zu begründen. Unten in der Stadt kämpfen alle Übrigen ums Überleben. Auch die 16-jährige Pressia hat es schwer, sich und ihren Großvater durchzubringen. Und dann soll sie auch noch eingezogen werden, um für das grausame Militärregime zu arbeiten, das Angst und Schrecken in der Stadt verbreitet.
Meine Prognose: Eine weitere befreundete Buchhändlerin hat Memento bereits gelesen und fand es spannend, wenn auch brutal und manchmal etwas "eklig". Anschauen werde ich es mir auf jeden Fall!

3. Veronica Rossi: Gebannt - Unter fremdem Himmel erscheint im März
Die siebzehnjährige Aria lebt in einer Welt, die perfekter ist als die Realität. Perry kommt aus einer Wildnis, die realer ist als jede Perfektion und in der wilde Stürme das Leben bedrohen. Als Aria in seine Welt verstoßen wird, rettet Perry ihr das Leben. Trotz ihrer Fremdheit verbindet die beiden die Verzweiflung und Sorge um die, die sie lieben. Aria will ihre verschollene Mutter wiederfinden, Perry ist auf der Suche nach seinem Neffen, an dessen Entführung er sich die Schuld gibt...
Meine Prognose: Nach Panem wagt sich Oetinger also noch einmal an eine Dystopie. Ich finde, sie klingt sehr vielversprechend und freue mich darauf, sie zu lesen!

4. Veronica Roth: Die Bestimmung erscheint im März
Fünf Fraktionen, fünf völlig verschiedene Lebensformen sind es, zwischen denen Beatrice, wie alle Sechzehnjährigen ihrer Welt, wählen muss. Ihre Entscheidung wird ihr gesamtes künftiges Leben bestimmen, denn die Fraktion, der sie sich anschließt, gilt fortan als ihre Familie. 
Doch der Eignungstest, der über Beatrices innere Bestimmung Auskunft geben soll, zeigt kein eindeutiges Ergebnis. Sie ist eine Unbestimmte, sie trägt mehrere widerstreitende Begabungen in sich.
Meine Prognose: Das klingt wirklich mal nach etwas Neuem und ungewöhnliche Ideen. Das Buch ist die Lektüre der oben genannten befreundeten Buchhändlerin, die zwar Parallelen zu Panem erkannte, aber dennoch angetan war. Ich bin gespannt!

5. Lissa Price: Starters erscheint im März
Die Body Bank, ein mysteriöses wissenschaftliches Institut, bietet Callie eine einzigartige Möglichkeit, an Geld zu kommen: Sie lässt ihr Bewusstsein ausschalten, während eine reiche Mieterin die Kontrolle über ihren Körper übernimmt. Aber Callie erwacht früher als geplant, in einem fremden Leben. Sie bewohnt plötzlich eine teure Villa, verfügt über Luxus im Überfluss und verliebt sich in den jungen Blake.
Meine Prognose: Ein interessanter Aspekt, dass man in der Zukunft seinen Körper "vermieten" kann. Ich bin gespannt auf die Umsetzung!

Zusammenfassend sage ich einfach mal: Wer Dystopien mag, hat in diesem Jahr eine wirklich große Auswahl. Vampire, Werwölfe, Feen und Engel sind so langsam abgeschrieben. Und das ist auch gut so. Man hat sich irgendwann satt gelesen. Das schöne an Endzeit-Geschichten ist ja, dass man so wahnsinnig viele Möglichkeiten hat: Wann spielt die Geschichte? In 50 Jahren, in 300? Was hat sich geändert, wie Leben die Menschen? Welche Erfindungen gibt es, ist das Leben einfacher geworden? Im Grunde fasziniert uns das doch alle. Und das macht auch den Reiz dieser Bücher aus!

1 Kommentar:

  1. Wuhu!!! Danke für die Aufzählung! Ich weiß gar nicht was ich zuerst beschaffen soll. Startes hab ich natürlich schon daheim aber noch nicht angefasst. Mal gucken wie es is.

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