Samstag, 16. Juli 2011

So I pad through the dark and call you on the phone

Manchmal telefoniert man ja mit anderen Leuten. Kommt trotz steigender Kommunikation via Internet mal vor und lässt sich auch nicht vermeiden. Macht ja auch nichts.
In meiner Freizeit telefoniere ich relativ wenig bzw. ungern. Es gibt auch nur wenige Menschen bzw. eigentlich nur eine einzige mit der ich lange Telefonate führen kann, weil mir meistens irgendwann einfach nichts mehr einfällt. Oder weil ich durch etwas anderes abgelenkt bin.
In der Arbeit komme ich ja nun leider nicht aus, aber da sind Telefonate auch nicht zum Vergnügen sondern zu Informationszwecken da. Wir werden angerufen, wenn jemand etwas bestellen will, unsere Öffnungszeiten wissen möchte oder uns etwas andrehen. Letzteres kommt leider häufiger vor, als man glauben würde. Wenn man jedenfalls bei uns anruft bekommt man die Standardbegrüßungsformel: Firma, Name und ein Grüß Gott / Guten Tag. Dann weiß man, wo man gelandet ist, wen man am anderen Ende der Leitung hat und wird nett begrüßt. Reicht ja auch vollkommen. Es sei denn man hat mich dran, ich bringe es nämlich gerne fertig, ans Telefon zu gehen, wenn ich gerade lache, mich zu verschlucken oder gar den Namen meines Kollegen zu nennen, wieso auch immer. Letztens hätte ich mich auch fast mit "Schlechte Laune" gemeldet. Go figure...
Manchmal rufe ich auch bei Firmen, v.a. bei Verlagen an, wenn ich etwas von ihnen will. Hierbei wäre es auch wunderbar, wenn ich einfach den Verlag, den Namen und eine Begrüßung hören würde. Aber nein, ganz falsch gedacht. Wenn ich endlich einmal durchgekommen sein sollte (was selten genug der Fall ist), kommt vor allem bei großen Konzernen erst einmal eine Begrüßungsformel, die sich gewaschen hat: "Verlagsgruppe XY, Abteilung 123, mein Name ist ABC, guten Tag, was kann ich für Sie tun?" Ganz ehrlich, wenn diese Begrüßung vorbei ist, habe ich meistens schon wieder vergessen, was ich eigentlich fragen wollte! Dass ein gutes Gespräch nicht mit einem "Äh..." beginnt ist aber auch klar und schon stehe ich auf der Verliererseite. Das ist wahrscheinlich Taktik von denen, damit sie einen gleich vor Beginn des Gesprächs (Sind ja meistens eh Reklamationen) in der Hand haben. Das lernen die sicherlich schon während ihrer Ausbildung!
Die Menschen haben wirklich seltsame Methoden drauf, sich am Telefon zu melden. Da bin ich wahrscheinlich keine Ausnahme. Obwohl ich mir inzwischen wenigstens angewöhnt habe, meinen Vor- und Nachnamen zu nennen, wenn ich bei meinen Eltern ans Telefon gehe. Sonst werde ich ja doch nur mit meiner Mutter verwechselt. Gehe ich an mein Handy hört man meistens ein "Jaaaaaa?" oder ein "Hallooooo?". Da weiß man ja, dass ich dran bin, denke ich mir. Es sei denn, jemand hat mir das Handy gemopst.
Ganz besonders spaßig finde ich sämtliche Varianten von Begrüßungsfloskeln. Ich kenne jemanden, der immer ans Telefon geht indem er seinen Nachnamen nennt und dann "Schönen Tag" sagt. Finde ich irgendwie süß. Würde mich aber vermutlich auch wahnsinnig irritieren, sollte ich ihn jemals anrufen. Meine Mitbewohnerin geht grundsätzlich mit einem "Hey!" ans Telefon, anders könnte ich es mir inzwischen auch schon gar nicht mehr vorstellen, gehört einfach zu ihr dazu. Bayrische Begrüßungsformeln mag ich auch übrigens. Ein freundliches "Servus!" ist doch immer wieder schön.
Telefonieren mag ich trotzdem weiterhin nicht. Kann aber auch daran liegen, dass ich eh schon schlecht höre und durch den Hörer erhöhen sich die Verständigungsschwierigkeiten noch um ein Vielfaches. Und nach 30min tut mir mein Ohr weh. Und meistens klettere ich beim Telefonieren irgendwo herum und falle dann runter.
Man sieht also: Gemeingefährlich! Und ob sich jemand dann mit vollem Namen, allen Titeln, Floskeln oder einem Grunzen gemeldet hat, ist dann ja auch schon wieder egal, wenn ich vom Stuhl gepurzelt bin.

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